Nordkalottleden Kilpisjärvi - Abisko

Übersicht

Start: Kilpisjärvi
Ziel: Abisko
Anreise: Abisko ist gut mit der Bahnn erreichbar. Die Anreise nach Kilpisjärvi ist komliziert.
Länge: ca. 195, 10 Tage + 2 Reservetage
Schwierigkeit: schwieriges Gelände, große Höhenunterschiede
Altersgruppen: ideal für Ranger/Rover, auch für Sippen ab 15 Jahren geeignet
Hütten: Zahlreiche Hütten des DNT (verschlossen), eine STF-Hütte in Schweden, je eine offene Hütte in Finnland und Schweden
Zelten: Zelten ist so gut wie überall problemlos möglich. Im Abschnitt zwischen Dreiländereck und Kilpisjärvi, auf dem der Nordkalottleden durch das Malla Naturreservat führt, ist es verboten.
Einkaufsmöglichkeiten: gut sortierter Supermarkt in Kilpisjärvi
der in Abisko lässt zu wünschen übrig
an der Strecke keine Einkaufsmöglichkeiten
Trinkwasser: Das Wasser aus den Bächen ist überall trinkbar.
Karten: schwedische Fjällkartan 1:100000 BD1 Treriksröset-Rostajávri
norwegische Turkart 1:100000 Bardu
Für den Abschnitt zwischen Abisko und Pålnostugan wird noch die schwedische Fjällkartan 1:100000 BD6 Abisko-Kebnekaise-Narvik benötigt. Auf sie kann man durchaus wegen der guten Infrasturktur dort verzichten.
Literatur: Michael Hennemann, Skandinavien: Nordkalottleden, ISBN: 978-3-86686-172-5, Conrad-Stein-Verlag

 

Streckenbeschreibung

Die Strecke ist hier von Süd nach Nord beschrieben, weil ich selbst von Süd nach Nord gelaufen bin. In der Literatur ist die Strecke meistens von Nord nach Süd beschrieben.

Nach einer langen Zufahrt kommt ihr in Abisko an. Dort könnt ihr entweder an der Östra Station oder an der Turiststation aussteigen. Im Ort in der Nähe der Östra Station habt ihr die Möglichgkeit, einzukaufen. Der Supermarkt ist nicht gerade empfehlenswert. In der Turiststation bekommt ihr, wenn ihr braucht noch Mückenspray. Wer in den norwegischen Hütten übernachten möchte, kann dort auch einen Schlüssel kaufen. 

Die ersten 15 km führen an der Straße entlang. Wer in Abisko nichts mehr erledigen muss, fährt am besten direkt mit dem Zug bis Björkliden. Muss man in Abisko noch etwas einkaufen, kann man auch noch per Zug oder Bus weiter nach Björkliden fahren.

Ab Björkliden führt der Nordkalottleden etwa 15 km am Torneträsk entlang. In einer Bucht erreicht man die offene Pålnostugan. Ab dort geht es steil bergauf in Richtung Lappjordhydda. Nach einigen Kilometern passiert ihr die Grenze nach Norwegen. Danach geht es etwas bergab. Diese Höhenmeter gewinnt ihr jedoch beim weiteren Aufstieg zur Lappjordhydda. Die Lappjordhydda ist vom DNT und somit verschlossen. Nach der Hütte geht der Anstieg weiter, bis ihr die Passhöhe erreicht. Anschließend lauft ihr über eine große Hochebene, bis ihr das Samenlager Lairevaggegardi erreicht. Ab dort lauft ihr durch ein Flusstal Richtung Altevan. An der Stelle, an der die beiden großen Flüsse zusammenfließen, sind gute Zeltmöglichkeiten. Ihr solltet auf gar keinen Fall an einem Tag von der Lappjordhydda bis zum Altevan laufen. Verbringt die Nacht lieber irgendwo in der Wildnis.
Am Ende des Tales erreicht ihr den Altevan, der ein etwa 40 km langer Stausee ist. Der Nordkalottleden führt über die Staumauer.

Leider müsst ihr durch Innset für etwa 3 km auf der Fahrstraße (nicht asphasltiert) laufen. Dann geht es mehr oder weniger am See entlang zur Gaskashydda.

Die anschließenden Tage werdet ihr durch den Øvre Dividalen Nationalpark laufen. Der Weg verläuft meist oberhalb der Baumgrenze. Im Bereich des Anjevasdalen und Dividalen gelangt ihr zwischenzeitlich sogar unter die Nadelwaldgrenze. Ab der Dididalshydda ist das jedoch vorbei. Dann geht es von 400m auf einen 1000m hohen Pass. Der Weg geht gerade den Berg hoch. Dieser Anstieg sollte nicht unterschätzt werden. Nach dem Abstieg ins Tal des Skáktárjohka wird es sehr sumpfig. Nach der Dœrtahydda geht es über einen weiteren Pass ins wunderschöne Rostadalen. Aus der Ferne könnt ihr schon den Likká mit seinem Gletscher erblicken.

An der Rostahydda müsst ihr euch entscheiden, ob dem Nordkalottleden über Pälsas oder dem alten Grenzpfad von Troms über Gappo folgt. Ich empfehle euch den alten Grenzpfad von Troms. Er führt durch das wunderschöne Isdalen. Zwischendurch lauft ihr mal ein kleines Stück durch Schweden. Von Gappo müsst ihr weiter nach Golda, dann zum Dreiländereck. Der Betonklotz, den man umrunden kann, ist zwar nicht besonders schön, der See bietet jedoch bei gutem Wetter eine gute Bademöglichkeit. Die finnische Kuokkimajärvihütte lädt zu einer Übernachtung ein. Von dort muss noch der Malla-Höhenzug überwunden werden. Die Strecke ist sehr anstrengend, jedoch auch sehr aussichtsreich. Fahrt auf gar keinen Fall mit dem teuren Boot (ca. 20€) nach Kilpisjärvi, sondern nehmt diese schöne Aussicht noch mit. Beachtet unbedingt, dass das Zelten im Malla-Naturreservat strengstens verboten ist!

Spätestens wenn ihr die Europastraße E8 seht, könnt ihr sicher sein, bald in die Zivilisation zu kommen. Wenn ihr noch einen Tag in Kilpisjärvi verweilt, ist eine Besteigung des Saana sehr empfehlenswert. Auf den ersten Blick sieht der Weg nach oben mit der langen Treppe langweilig aus, die Aussicht über den Kilpisjärvi ist jedoch hervorragend.

Die Rückreise von Kilpisjärvi aus ist komliziert. Am besten fahrt ihr mit dem Bus nach Karesuvanto, übernachtet dort einmal und lauft über die Grenze ins schwedische Karesuando. Ab dort kommt ihr mit dem Bus nach Kiruna. Eine Übernachtung in Karesuando ist meistens notwendig, weil die Busabfahrtszeiten total ungeschickt sind. Der Bus von Karesuando nach Kiruna fährt nicht immer zur gleichen Zeit, an manchen Tagen auch gra nicht. Erkundigt euch unbedingt vorher im Internet. Zu beachten ist, dass Finnland in dern Zeit eine Stunde vor Schweden und Norwegen ist. Eine Alternative ist die Rückreise über Nordkjosbotn und Narvik. Dort ist jedoch auch eine Übernachtung notwendig. Um jedoch nur die norwegische Fjordenküste zu sehen, ist dieser Abstecher meiner Meinung nach sinnlos, ihr habt in euren vergangenen Tagen deutlich schönere Natur gesehen. Außerdem sind in Norwegen deutlich mehr Touristen unterwegs.

Den Strecke habe ich hier bewusst nicht allzu detailiert beschrieben. Lasst euch einfach überraschen!

Anreise zu den Ausgangspunkten

Abisko

Der südliche Ausgangspunkt Abisko liegt an der Erzbahn zwischen Kiruna und Narvik und ist somit gut mit der Bahn erreichbar. Alle Züge halten sowohl in Abisko Östra und Abisko Fjällstation.

Kilpisjärvi

Die An- und Abreise nach Kilpisjärvi ist von Schweden aus nicht ganz einfach. Falls du eine Verbindung hast, bei der du über die Grenze laufen musst, beachte, dass Finnland die Osteuropäische Zeit hat und eine Stunde voraus ist.

  1. Es verkehren mehrmals täglich Busse von Rovaniemi nach Kilpisjärvi. Dies macht Sinn, wenn du über Finnland anreist. Nach Romaniemi kommst du über Schweden nämlich nur schwierig und zeitaufwändig. Durch die reaktivierte Zugverbindung zwischen Boden und Haparanda (Grenzstadt zu Tornio) könnte dies einfacher geworden sein.
  2. Mit dem Zug nach Kiruna, von dort weiter mit dem Bus nach Karesuando (Schweden), dann über die Grenze laufen und von Karesuvanto (Finnland) nach Kilpisjärvi. In den meisten Fällen musst du in Karesuvanto eine Nacht einplanen. Der Bus zwischen Kiruna und Karesuvanto fährt nicht jeden Tag zur gleichen Zeit und auch nicht täglich. Erkundigt euch also unbedingt vorher.
  3. Mit dem Zug nach Narvik, von dort weiter nach Nordkjosbotn, dann weiter nach Kilpisjärvi. Auch bei in dieser Variante müsst ihr eine Nacht in Nordkjosbotn einplanen. Ich habe mich damals für diese Variante entschieden, wir haben die Nacht jedoch im Tromsø verbracht.

Bei nahezu jeder Variante ist irgendwo eine Nacht erforderlich.

Eine weitere Möglichkeit wäre ein Flug nach Rovaniemi oder Oulu oder nach Südfinnland mit einer Weiterreise mit dem (Nacht-) Zug nach Rovaniemi.