Ausrüstung

Übersicht

Um auf Fahrt zu gehen, benötigst du zahlreiche Dinge, die nicht jeder normale Mensch besitzt. Aber keine Angst, es ist gut möglich, ohne "einen Trekkingladen leerzukaufen", auf Fahrt zu gehen. Auch das teuerste ist nicht immer das beste.

Rucksack

Du benötigst einen Rucksack, in den alles reinpasst, das du auf eurer Fahrt benötigst. In Frage kommen Rucksäcke von 55l bis 75l. Größer sollte ich nicht sein, weil du sonst alles bekommst, was deine Gefährten nicht mehr in ihren Rucksack hineinbekommen. Das wichtigste ist, dass dir der Rucksack gut passt. Lasse dir vor dem Kauf am besten einige Gewichte hineinpacken, damit auch merkst, wie der Rucksack unter Belastung sitzt.

Achte unbedingt darauf, dass dir der Hüftgurt gut passt. 2/3 der Masse sollen auf der Hüfte getragen werden.

Kaufe dir direkt beim Rucksackkauf eine passende Ersatzschnalle für den Hüftgurt dazu, lege diese in dein Deckelfach und nehme sie nicht aus dem Rucksack heraus.

Eine kaputte Hüftschnalle gehört zu den ungenehmsten Dingen, die dir passieren können. Und es kann schnell passieren: Es muss nur jemand im Zug unabsichtlich drauftreten.

Schlafsack

Die Wahl des Schlafsackes ist von der Fahrtenregion und von der Jahreszeit abhängig. Wähle einen, den du universell einsetzen kannst. Ob du dich für ein Dauen- oder für ein Kunstfasermodell entscheidest, ist Geschmacksache. Dauenschlafsäcke haben bei gleicher Isolierung ein kleineres Packmaß. Jedoch ist die Pflege deutlich aufwändiger. Außerdem wärmen Dauen wenn sie nass sind nicht mehr.

Als Ergänzug zum Schlafsack ist ein Inlett und evtl. ein Biwaksack empfehlenswert. Ein Inlett erleichtert die Schlafsackpfege (Es kann einfach in der Waschnmaschine gewaschen werden) und gibt zusätzliche Wärme in kalten Nächten.

Neben dem Schlafsack brauchst du noch eine Isomatte. Ob du dich für ein selbstaufblasendes oder ein Schaumstoffmodell entscheidest, spielt meist keine Rolle. Ein Schaumstoffmodell ist deutlich unempfindlicher.
Im Winter brauchst du eine etwas dickere Isomatte (mind 1cm), um die Isolation zum Boden zu erhöhen. Nehme im Winter immer ein Schaumstoffmodell. Falls du keine dickere Isomatte hast, kannst du auch zwei normale.

Schuhe

Als Wanderschuhe kommen Leder- oder Gore-Tex-Schuhe in Frage. Auch ist hier die Wahl stark von eurer Fahrtenregion und der Jahreszeit abhängig. Im feuchten Skandinavien oder Schottland sind wasserdichte Schuhe mit Gore-Tex besser geeignet als normale Lederschuhe. Wer sich in Regionen aufhält, in denen es so gut wie keine Sümpfe gibt, ist mit reinen Lederschuhen gut bedient.

Wanderschuhe halten bei guter Pflege sehr lange. Der größte Feind ist tagelanges Laufen über Asphaltstraßen.

In den Schuhen solltest du Wandersocken tragen. Einige tragen ein dünnes und ein dickes Paar Socken, um die Reibung zwischen die Socken zu verlagern. Wenn du gegen Wolle nicht allergisch bist, nimmst du am besten Socken aus Merinowolle. Sie sind nicht teurer als andere Wandersocken, dafür auch nach tagelangem Tragen noch relativ geruchsneutral.

Bei größeren Fahrten macht es Sinn, ein zweites Paar Schuhe dabei zu haben. Dafür komme leichte Turnschuhe oder Sandalen in Frage. In Regionen, über die keine Brücken über die Flüsse führen, ist ein zweites Paar auch zum Waten sinnvoll. Außerdem ist es eine Erleichterung, abends die schweren Wanderschuhe nicht mehr an den Füßen zu haben.

Kleidung

Ins Gepäck gehört, egal wo du auf Fahrt bist eine Regenjacke. Der Rest der Bekleidung ist mal wieder von der Fahrtenregion und Jahreszeit abhängig.

Wenn es sehr feucht ist, empfehle ich persönlich keine Bauwolle direkt auf der Haut zu tragen, weil man sich sonst sehr leicht und schnell erkältet. Gut geeignet sind Kunstfaser-T-Shirts (z.B. Laufbekleidung).

Auf normale Jeans solltest du verzichten, da diese nur sehr langsam trocknen. Sehr praktisch sind vor allem bei wechselnden Verhältnissen Zipp-Hosen.

Im Winter ist es gut, mehrere "dünne" Schichten Kleidung zu tragen. Die Luftschichten zwischen den Kleidungsstücken isolieren zusätzlich. Außerdem kannst du mit viele dünnen Schichten besser auf Temperatur- oder Bewegungsänderungen reagieren.

Mütze, Schal und Handschuhe solltest du (fast) immer dabei haben. Abends kann es im Frühjahr und Herbst auch schon winterlich kalt werden. Wenn ihr im Sommer ausschließlich unterhalb von 1000m unterwegs seid, könnt ihr darauf verzichten.

Hinweise zu den richtigen Socken sind im Bereich <link internal-link>Schuhe erwähnt.

Kochmaterial

Am schönsten ist es natürlich, auf dem offenen Feuer zu kochen. Dazu benötigt ihr nur einen großen Topf (je nach Essen vielleicht zusätzlich noch einige kleine). Wenn ihr den Topf im Rucksack transpotieren wollt, ist eine Hülle sehr empfehlenswert, damit der Rucksack nicht mit Ruß verdreckt wird.

In manchen Regionen ist das Kochen auf dem Feuer nicht möglich. Ihr benötigt daher einen oder mehrere Kocher. Bewährt hat sich der Spirituskocher der schwedischen Firma Trangia. Er ist supereinfach zu handhaben und bereitet bei Wind auch keine Probleme. Nachteil ist das geringe Volumen der Töpfe (max. 1,75l). Er passt zusammengepackt wunderbar in einen Topf hinein (Es gibt von Trangia extra Töpfe, in die er gut reinpasst. Diese werden unter dem Name "Lagerkessel" verkauft).

Als Zubehör ist das dazugehörige Schneidebrett, das auch als Nudelsieb verwendet werden kann, sehr nützlich. Als Pfanne solltest eine Non-Stick-Pfanne wählen, weil das viel Spülarbeit erleichtert. Auch beim Trangia ist eine Hülle für den Transport gut. Entweder kaufst du eine dazu (sehr unstabil) oder nähst dir selbst eine aus Kohtenstoff. Wenn du selbst nähst und einen Hordentopf für um den Kocher herum hast, solltest du den Beutel so anfertigen, dass der Topf mit hineinpasst.

Spiritus solltet ihr nicht in den grünen Flaschen transportieren, in denen er kein Kauf abgefüllt ist (Es sind schon Flaschen im Rucksack aufgegangen). Nehmt unbedingt Sicherheitsflaschen, die 15-20€ sind es echt wert. Wenn ihr dennoch keine Sicherheitsflaschen verwenden wollt, kauft zumindest den Spiritus, der in den etwas härteren Flaschen abgefüllt ist.

Kompass und Karten

Ein Kompass gehört immer ins Gepäck. Man braucht ihn selten, aber wenn man ihn braucht, ist man froh um ihn. Außerdem macht die Arbeit mit dem Kompass Spaß. Am besten ist ein Kompass mit Spiegel, mit dem man Punkte in der Landschaft anpeilen kann.

Unabdingbar für jede Fahrt ist eine Wanderkarte. Welchen Maßstab man wählt, ist von der Fahrtenregion abhängig. Während in Mitteleuropa 1:25.000 und 1:50.000 Karten am besten geeignet sind, verwendet man in Nordskandinavien Karten mit dem Maßstab 1:100.000. Für das skandinavische Gelände sind sie völlig ausreichend. Ob ihr euch für eine Freizeitkarte mit Wanderwegen entscheidet oder bei einer rein topografischen Karte bleibt, ist Geschmacksache.

Links

Landkarten erhaltet ihr gut bei folgenden Anbietern:

MapFox.de <link http: www.mapfox.de _blank external-link-new-window>www.mapfox.de
Geobuchhandlung Kiel <link http: www.nachnorden.de _blank external-link-new-window>www.nachnorden.de

Beide Anbieter liefern sehr schnell und haben auch einen Großteil der Landkarten vorrätig.

Natürlich könnt ihr Landkarten auch in jeder normalen Buchhandlung kaufen bzw. bestellen.

Rucksack leichter machen durch Aufteilen

Nicht jeder von euch muss alles was er braucht mit sich im Rucksack tragen. Viele Dinge reichen ein- oder zweimal für die Gruppe. Dazu gehören zum Beispiel:

  • Duschgel
  • Zahnpasta
  • Taschenlampe
  • Nähzeug

Sprecht euch natürlich vorher ab, wer was für die ganze Gruppe mitnimmt.