Jura

Das vergessene Mittelgebirge

Zwischen Rhône und Hochrhein befindet ein wunderschönes Mittelgebirge - das Jura. Es schließt das Schweizer Alpenvorland im Norden ab. Durch das Gebirge verläuft die Grenze zwischen Frankreich und der Schweiz. Es ist etwa 300km lang und schließt an die schwäbische Alb an. Es ist zumindest in Deutschland wenig bekannt, denn wer in die Schweiz fährt, fährt in der Regel in die Alpen, wer nach Frankreich fährt ans Mittelmeer oder an den Atlantik.

Viele Berge sind mehr als 1600m hoch, der höchste sogar über 1700m. Dies ist deutlich höher als der Schwarzwald und andere Mittelgebirge in Mitteleuropa. Durch sehr hoche Grundfläche von stellenweise 800 Metern können die Winter auch sehr kalt werden.

Schluchten und Schöne Aussichten

Die Waldgrenze liegt bei den meisten Bergen bei etwa 1500m. An einigen stellen erscheint das Gebirge bereits etwas alpin. Die Berge sind jedoch meist langgezogen und abgerundet. Es ergeben sich wunderschöne Ausblicke, bei guten Wetter sind sogar bedeutende Alpengipfel wie Mont Blanc und Jungfrau sichtbar.

Einige Flüsse haben sich sehr tiefe Schluchten durch das Hochland gegraben. Auch Wasserkraftwerke sind dort keine Vision mehr, sondern Realität. Trotzdem sind viele Naturschönheiten geblieben.

Weitere Teile sind nur sehr dünn bediedelt. Das Wegenetz ist jedoch relativ gut ausgebaut. Es gibt sowohl weite Wälder wie auch viel waldfreies, aussichtsreiches Gelände. Ein Großteil der Wiesen wird landwirtschaftlich genutzt.

Auf den Hochflächen gibt es auch einige sehr schöne Seen, die zum Baden einladen.

Nach Süden in Richtung Alpenvorland fällt das Gebirge stellenweise sehr stark ab. Diese Region ist bei Kletterern wegen den vielen Felsen sehr beliebt.

Klima

Das Wetter im Jura ist aufgrund der Kammlage sehr wechselhaft. Aufgrund der Höhe kann es auch im Sommer kalt werden, was jedoch nicht hinwegtäuschen darf, dass es auch mal über 30°C warm werden kann. In einigen tieferen Lagen, zum Beispiel an den Hängen des Genfer See, ist Weinanbau möglich.

Für Fahrten sind prinzipiell die Monate April bis Oktober geeignet. Einige wenige Regionen sind in manchen Jahren bis Anfang Mai schneebedeckt.

Im Winter kann es sehr kalt werden. Bekannt dafür ist der Ort La Brévine, der im Winter als kältester Ort der Schweiz gilt. Bei Wolkenlosen Himmel sind aufgrund der geschützten Lage Temperaturen von -20°C tagsüber und -30°C nachts keine Seltenheit. Die tiefste Temperatur von ca. -41°C wurde 1987 gemessen. Das Jura ist aufgrund der großteils ungeschützten Lage auch von Wärmeeinbrüchen geprägt.

Sprache

Ein Großteils des Jura ist französischsprachig, der andere deutschsprachig. Auch auf Schweizer Seite wird teilweise französisch gesprochen. Ganz ohne Französischkenntnisse kann es bei der Verständigung durchaus Probleme geben. Mit wenigen werdet ihr jedoch gut durchkommen. Aufgrund der Abschottung zum Umland haben sich auch einige eigenen Dialekte entwickelt, die jedoch kaum noch gesprochen werden.

Routenwahl

Sowohl auf Schweizer als auch auf Französischer Seite gibt es markierte Fernwanderwege. Aufgrund des guten Wegenetztes ist es jedoch eventuell interessanter, sich selbst eine Route zusammenzustellen. Spontanplanung vor Ort ist natürlich auch möglich.

Es ist schwierig, explizite Vorschläge zu machen. Im nördlichen Jura direkt südlich von Basel ist die Anreise sehr einfach, die höchsten Berge mit sehr schönen Aussichten sind wiederum in der Nähe vom Genfer See im Süden.

Zugegeben war ich als Autor selbst noch nicht auf Fahrt im Jura. Die Informationen stammen von Verwandten und von einem Familienurlaub. Das Vorhaben, dort eine Fahrt zu machen, wurde bisher nie realisiert. Wer dort auf Fahrt war und eine interessante Route hat, darf gerne einen <link internal-link internen link im aktuellen>neuen Beitrag schreiben.

Es gibt in der Schweiz Angebote, eine Woche mit Pferden auf Fahrt zu gehen. Die machen jedes Jahr einige schweizer Pfadfindergruppen.

Im Winter bieten sich ausgedehnte Touren mit Langlaufski an. Das Jura gilt als sehr schneesicher. Auch im Winter 2013/2014 war dort im Süden mehrere Monate Skilanglauf problemlos möglich.

Anreise

Sowohl das Schweizer als auch das Französische Jura sind gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. Ihr solltet, wenn ihr direkt von Deutschland kommt, jedoch etwas Zeit einplanen. Ausgangsorte sind zum Beispiel Morteau, Liestal oder Borex. Wenn der gewünschte Ausgangspunkt in Frankreich in der Nähe der Schweizer Grenze ist, kann es deutlich einfacher sein, über die Schweiz anzureisen. Aufgrund der großen Ausdehnung ist eurer Kreativität für Start- und Endpunkte kein Grenzen gesetzt.